PRESSEMITTEILUNG: BVV-Beschluss gegen Verkehrschaos zwischen Charlottenburg und Potsdam!
Für Pendler von Potsdam und Zehlendorf in die City-West aber auch für Bürger aus dem Westen Berlins, die täglich in Potsdam arbeiten oder studieren, droht ab dem nächsten Winter ein großes Verkehrschaos aufgrund schlechter Koordination bei der Sanierung der AVUS und der Fernbahn im Grunewald.
Auf Initiative der Fraktion der SPD Charlottenburg-Wilmersdorf hat die BVV einen Beschluss zur besseren Koordination verabschiedet. Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dr. Jürgen Murach macht zudem noch auf ein drittes Problem aufmerksam, dass in der bisherigen Diskussion übersehen wurde:
„Im Winter 2011 plant DB Netz zeitgleich zur Sanierung der AVUS eine einjährige Sperrung der Fernbahngleise zwischen Charlottenburg und Potsdam zur Beseitigung von Instandhaltungsschäden. Übersehen wurde, dass die Situation durch den absehbaren S-Bahn-Notwinterfahrplan 2011/2012 verschärft wird. Da die S-Bahn im nächsten und im übernächsten Winter noch über keine neuen Fahrzeuge verfügen wird, ist damit zu rechnen, dass die Höchstgeschwindigkeit in der nächsten und übernächsten Winterperiode wieder auf 60 km/h abgesenkt werden muss. Daher ist auf dem eingleisigen Abschnitt zwischen Potsdam und Nikolassee ein 10-Minuten- Takt im S-Bahn-Verkehr zwischen Potsdam und Charlottenburg überhaupt nicht möglich!
Selbst bei einem 10-Minuten-Takt wäre mit übervollen S-Bahn-Zügen zu rechnen, denn viele Pendler benutzen die schnelleren Regionalexpresszüge der RE 1 (halbstündlich verkehrend) und der RE 7 (stündlich). Die S-Bahn müsste nicht nur zusätzliche Verkehre durch die erhöhte Nachfrage der AVUS-Sperrung aufnehmen; viel dramatischer wirken sich die über 20.000 Fahrgäste auf, die heute den Regionalexpress zwischen Berlin und Potsdam benutzen.“
Dr. Murach weiter: „Die Verantwortung für Autobahnen, Schienen und die S-Bahn-GmbH liegt beim Bund als Eigentümer. Die BVV fordert aber auch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf, seine Rolle als “Auftragsverwaltung des Bundes für die Autobahnen“ und als Besteller des Schienenpersonennahverkehrs zu nutzen, um alle Akteure zu einer besseren Koordination zu drängen. Vorrang hat die Sanierung der Bahngleise. Diese Maßnahme sollte zunächst vorgezogen werden.“