Teuer fossil heizen oder: Wie geht Wärmewende im Bezirk?
Monatlich erscheint in der Gazette Charlottenburg und Wilmersdorf ein Thema, zu dem die in der BVV vertretenen Fraktionen Stellung nehmen. Das Thema wird „reihum“ von einer der Fraktionen bestimmt. In dieser Ausgabe hat die B‘90/Grünen-Fraktion das Thema vorgeschlagen.
Die Wärmewende – der Übergang von fossiler- zu erneuerbarer Energie – ist eine große Herausforderung. Gleichzeitig liegt darin die Chance, die Heizkosten für hunderttausende Mieterinnen und Mieter dauerhaft zu senken. Wie geht man es am besten an? Weil die Fernwärme noch mit relativ teurem Gas betrieben wird, scheint es momentan günstiger, einfach Wärmepumpen in jedem Gebäude zu installieren. Das ist jedoch zu kurz gedacht. Würde jedes Gebäude eine Wärmepumpe installieren, ginge das Stromnetz schnell in die Knie und die Strompreise würden explodieren. Die Wärmewende muss mit Blick auf ganz Berlin gedacht werden. Deshalb ist es langfristig sinnvoller, zunächst das Fernwärmenetz auszubauen. In einem zweiten Schritt werden dann die Fernwärmekraftwerke von Gas auf erneuerbare Energieträger umgestellt. Diese können verschiedene Formen annehmen: Wasserstoff, Geothermie, Biomasse oder eine große Wärmepumpe. So wird z. B. das Heizkraftwerk Charlottenburg am Spreebord gerade mit einer neuen Turbine ausgestattet, die – wenn es so weit ist – auch mit Wasserstoff betrieben werden kann.
Nico Kaufmann und Claudia Spielberg